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KYMBELIN

William Shakespeare

Premiere: 26. April 1989


Regie: Andreas Seyferth

Regieassistenz: Anna C. Lasar

Musik: Andreas Pegler

Kostüme: Peter Schmid

Übersetzung: Margrit Carls



mit

Die Bänkels:

KÖNIGIN, GUIDERIUS, SOLDAT

Eva Maria Bayerwaltes

LORD, LADY, PHILARIO,

CAIUS LUCIUS, BELARIUS

Gilbert Holzgang

LORD, IACHIMO, ARVIRAGUS

Marcus Off

PISANIO, FRANZOSE, LADY HELENA

BOTE, WAHRSAGER, KERKERMEISTER

Niels Ostermann

CLOTEN, CORNELIUS, HAUPTMANN

Andreas Pegler

sowie

JUPITER, KYMBELIN

Hans-Peter Schleunig

INNOGEN

Margrit Carls

POSTHUMUS LEONATUS

Walter von Hauff



Frisch auf, ihr Herrn und Frauen, seid bereit:

zu hören eine Mär aus alter Zeit.

Spitzt eure Ohren, hört andächtig zu:

nach dreißig Bildlein habt ihr wieder Ruh.




PRESSESTIMMEN


[...] Der Regisseur Andreas Seyferth hat ein ergötzliches Potpourri inszeniert. Den Schwerpunkt legt er auf die komischen Elemente, was dem Stück nur gut tut. Mit Klampfe und Ziehharmonika kommentieren Bänkelsänger die Ereignisse und machen kabarettistisch klar: Life is a stage. Anders als auf der Lebensbühne herrscht auf der Theaterbühne elisabethanischer Requisitenmangel. Ein Fell und eine Kiste genügen für den Ablauf der verschlungenen Handlung, in der acht eindrucksvolle Schauspieler in mehr als zwanzig Rollen schlüpfen. [...] Christine Dössel


Lustig, lustvoll, leichtfüßig wischt Seyferth durch die bisweilen doch altertümelnden Verse, lässt Raum für Figuren [...] Sollte man bei Seyferths immerhin dreistündiger Inszenierung dieser "Pastoral-Historie" die gebührliche Ernsthaftigkeit vermissen? Dem alten Shakespeare, zur Zeit des märchenhaft-unwirklichen Schicksalsstücks "Kymbelin" längst über Moralinsäre und ("stücktreue") Strenge erhaben, steht das bestens. Sabine Dobel


... traurig... lächerliche Karikaturen... alberne Gags... Peinlichkeiten auf Laienspiel-Niveau... Fridemann Leipold


Rundum zu empfehlen... Ein Spätstück - und es gilt als nahezu unspielbar. Doch Andreas Seyferths Truppe hat das unmöglich Scheinende geschafft. Wie ein greller Bilderbogen zieht das Geschehen vorbei - extreme Situationen und Stimmungen sind aneinander gereiht. Liebe und Hass, Mordlust, Verworfenheit, Trauer, Heiterkeit, Hoffnung und Verzweiflung: [...] auf einer einfach gestalteten Bühne rasant inszeniert. [...] Drei Stunden Mitgerissenheit, aber auch Vergnügen, und kein Augenblick Langeweile. Helmar Klier


[...] Ein Bühnenfeuerwerk, das mittlerweile auch unter verwöhnten Staatstheater-Besuchern als Geheimtipp gilt. Mit "Kymbelin" hat Andreas Seyferth riskiert, ein Werk zu inszenieren, an dem und seine Truppe schlicht hätte scheitern können. [...] "Viel Lärm um Nichts" zeigt die ganze Palette prallen Komödiantentums. Margrit Carls hat das Stück neu übersetzt, hat die Sprache an den Zuschauer herangeführt. In der Rolle der Innogen, deren Treue von ihrem Liebhaber Posthumus (Walter von Hauff) auf eine törichte Probe gestellt wird, ist so präsent, dass ihre Darstellung der leidend Verkannten beim Betrachter beinahe den Scheidepunkt zwischen Mitleid und Schmunzeln erreicht. Der schon im Stück nur holzschnittartig angelegte König Kymbelin (Hans-Peter Schleunig), wie Posthumus ein Irrender, dessen Sinne sich erst am Ende der Moritat erhellen, bildet die grummelnde Kulisse für die Untaten der Königin. Eine Frau (Eva Maria Bayerwaltes), die glauben machen könnte, sie hätte Ranküne und teuflische Lustbarkeit erfunden, sie ist so böse und durchtrieben, dass es eine wahre Freude ist. Mit ihrem dümmlichen Sohn Cloten (Andreas Pegler - laut, heftig und gewaltig) schnürt sie den Handlungsknoten, den zu entwirren einer unablässigen Szenefolge überlassen bleibt. Ob Marcus Off als obercooler Fiesling Iachimo, ob Niels Ostermann als treuer Musterdiener oder Gilbert Holzgang als feinsinniger Interpret römischer Ideale, sie alle spielen in Vielfach-Rollen, überraschen bei jedem Kleiderwechsel mit neuen Facetten ihrer Talente: Eine wahre Gauklermaskerade zwischen Schein und Sein. [...] Ein großer Auftakt für den Neubeginn eines kleinen Theaters, dessen künstlerischer Elan ungebrochen ist. Wolfgang Wischmeyer



Fotos: Jürgen Winzeck



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